Polaritäten in der Astrologie


positive und Negative Tierkreiszeichen



In der klassischen Astrologie gibt es folgende Zuordnung: Männliche, positive Zeichen mit den Elementen Feuer und Luft sowie weibliche, negative Zeichen mit den Elementen Erde und Wasser. Das klingt etwas wertend, aber ist es das auch?

Gerne wird ja allgemein gesagt, dass diese Zuordnung nicht wertend gemeint sei und lediglich die natürliche Polarität widerspiegeln würde, Yin und Yang, positive und negative magnetische Ladung. Begeben wir uns daher in die Welt dieser magnetischen Ladungen: Sie resultieren daraus, dass es ganz real zwei Polaritäten gibt, überall, in jedem Atom.


Aufbau eines Atoms, Quelle Wikimedia Commons, ergänzend bearbeitet
Aufbau eines Atoms, Quelle Wikimedia Commons, ergänzend bearbeitet

In dessen Mitte befinden sich die schwereren Protonen, deren Ladung positiv ist. Um diese Mitte herum kreisen die Elektronen, die leichter, beweglicher und kommunikativer sind. Sie erzeugen außerdem die Wärme oder das Licht im Feuer, und sie spielen eine aktivere Rolle bei der Entstehung neuer Moleküle. Ihre Ladung ist negativ.

  • Die schwereren, ruhigen und materiellen Protonen passen zu den schweren Elementen Erde und Wasser.
  • Die leichteren, kommunikativen und feurigen Elektronen passen zu den leichten Elementen Luft und Feuer.

Die Erd- und Wasserzeichen vertreten also die positive Ladung, die Luft- und Feuerzeichen hingegen die negative.

 

Die astrologische Tradition sieht jedoch die Erd- und Wasserzeichen als negativ sowie die Luft- und Feuerzeichen als positiv. Sie vergleicht das falsch mit elektrischer Polarität, eine Angriffsfläche für sachlich denkende Skeptiker. Denn anstatt die physikalischen Eigenschaften der tatsächlichen Pole zu verwenden, bezeichnet sie die Luft- und Feuerzeichen als aktiv, männlich und, wie sollte es anders sein, positiv. Das ist in der Tat eine Wertung.

 

Kommen wir nun zum nächsten Punkt: Welche Zeichen sind eigentlich männlich und welche weiblich?

Stellen wir uns die materielleren Protonen mit den Neutronen im Zentrum gleichnishaft wie Mütter mit Kindern vor, die in vielen Gesellschaften für das Zentrum, das Haus und die Familie zuständig sind, während die Männer, also die Elektronen, sich draußen engagieren mit etwas feuriger Energie: Dann wären die Zeichen mit den Elementen Erde und Wasser genau wie in der astrologischen Tradition weiblich - aber positiv gepolt.

Oft ist es aber auch umgekehrt, so dass Besitz und familiäres Zentrum dem Vater gehören, und die Frauen dann von ihren Familien fortgehen, auf Reisen, in die Familie des Mannes kommen, wobei insbesondere Frauen in der Kommunikation oft besser sind. Zudem sind Männer in der Regel schwerer als Frauen: Dann wären die Protonen das Männliche und genau wie in der astrologischen Tradition positiv gepolt - aber mit den Elementen Erde und Wasser.

Fazit:

  • Wir können die Polaritäten nicht eindeutig auf die Geschlechter übertragen.
  • Argumentieren wir mit elektrischer Ladung, so zeigen Feuer und Luft die negative, Erde und Wasser die positive Ladung.

Neutral dürfen wir für die Elemente und deren Polung folgende Eigenschaften feststellen:

 

Erde und Wasser:

Schwerer

Protonen

Positiv
Eher passiv
Zentripetal
Konservativ
Materialisierend

Introvertiert

 

Luft und Feuer:

Leichter

Elektronen

Negativ
Eher aktiv
Zentrifugal
Progressiv
Kommunizierend
Extrovertiert

 


Dass die Erd- und Wasserzeichen eher bewahrend und konservativ sind, während die Luft- und Feuerzeichen sich eher progressiv verhalten, zeigt sich übrigens in schönster Deutlichkeit immer wieder in Wahlhoroskopen. Hier spielt die entscheidende Rolle, in welchem Element sich der Mond befindet, denn der zeigt das Volk und die Stimmung im Volk. Läuft er gerade durch ein konservatives Zeichen, wie bei der Europawahl 2024, wird konservativ gewählt. Steht er in einem progressiven Zeichen, wie kurz darauf bei den Wahlen in Großbritannien oder Frankreich, wird progressiv gewählt. Rund 95% aller Wahlhoroskope bestätigen diese Regel. Eine dermaßen hohe Trefferquote finden wir in der Astrologie selten.

 

© Christine Keidel-Joura


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