im Rückwärtsgang
Was wir in puncto Brexit aus dem Unterhaus zu sehen bekommen haben, ist eigentlich mehr ein Affenzirkus gewesen als alles andere. Aber schauen wir lieber astrologisch, was sich im Horoskop des Brexit erkennen lässt.
Das Horoskop ist erstellt auf das Referendum bei Schließung der Wahllokale, nach dem keine weitere Stimmabgabe mehr möglich war. Hier befindet sich der Aszendent im Steinbock, der in der Astrologie vor allem für konservative Werte zuständig ist. Außerdem steht er für alles Ernste und Wichtige. Im Idealfall geht es dann darum, das Richtige zu tun und sich für die Allgemeinheit einzusetzen. Manchmal aber hält der Steinbock wie ein alter Mensch zu sehr am vermeintlich Bewährten fest. Und tatsächlich waren es ja vor allem die Älteren, die für den Brexit gestimmt hatten, vielleicht mit Erinnerungen an eine Zeit, in der Great Britain noch Weltmacht war.
Verbohrt und heftig
Mit am Aszendenten steht Pluto im Rückwärtsgang. Obwohl derweil zum Zwergplaneten degradiert, fällt Pluto in Horoskopen immer wieder deutlich auf - ist er doch zuständig für alle prägenden Erfahrungen und die daraus resultierenden, eher fixen Ideen. Hier sorgt er oft für eine Art Tunnelblick.
Im Steinbock kann dieser "Tunnel" wie in Berg gemeißelt sein. Offenbar wurde wohl auch der Notausgang vergessen. Eine Zwangslage, deren Verantwortlicher Pluto zudem Herrscher über das Zeichen Skorpion ist, das hier an oberster Stelle steht. Und so landet im Ergebnis alles wieder bei der verbohrten Anfangssituation. Die wird zudem mit viel Energie befeuert, astrologisch angezeigt durch Mars, der oben im Skorpion seine Kraft besonders zur Geltung bringt. Nun wissen wir ja, dass Mars auch der Gott des "Krieges" ist, und so geht es hier eben nicht ohne "Krieg" oder zumindest Streitereien und Machtkämpfe.
Der ganze Brexit ist also auch astrologisch eine etwas heftige Nummer. Hoffnung bringt vielleicht, dass Saturn als Herrscher über den Steinbock im Schützen steht, und zwar im 11. Feld. Hier geht es um Befreiung, aber auch um Weite, Wachstum und überregionale Beziehungen. Mit Saturn wird die internationale Freundschaft jedoch eher eingeschränkt als gefördert. Sie ist dennoch ein ernstes und wichtiges Thema. Zudem drängt Uranus auf Ausbruch, will mehr eigene Entscheidungen treffen, vor allem in Handel und Verkehr.
Im Schützen sollte Saturn sich idealerweise auf Weltoffenheit konzentrieren. Sein Vermieter Jupiter befindet sich allerdings im Exil in der Jungfrau, wo er sich im großen Stil den eher kleinen Dingen zuwenden muss, und zwar verstärkt. Denn er steht genau am Schnittpunkt von Sonnenbahn und Mondbahn, der wie ein Verstärker wirkt. Im 8. Feld besteht zudem noch einmal die Tendenz, sich sehr in etwas hineinzusteigern.
Freiheit und Handel ...
Immerhin steht Merkur in den Zwillingen eher günstig für erfolgreichen Handel, gegenüber von Saturn global vielleicht etwas beschränkt, aber in fordernder Bindung zu mindestens einem überregionalen, starken Partner. Mit Merkur im 5. Feld kann es außerdem zu diversen Geldausgaben kommen. Schauen wir also, wie es im Bereich Besitz aussieht. Hier finden wir im 2. Feld die Fische, mit Neptun im Zeichen seiner Regentschaft. Das zeigt eher unsichere materielle Verhältnisse, wobei der eigene Status mehr einem dauernden Schwebezustand gleicht. Im 90°-Winkel zu Merkur besteht außerdem eine Neigung zum Chaos. Zwar fließt Geld rein, aber es fließt auch genau so wieder weg. Für den Überseehandel ist diese Stellung in den Fischen jedoch passend.
Dabei befinden sich alle für den überregionalen Handel wichtigen Planeten miteinander in einem großen Quadrat. Das bedeutet eine stark fordernde Spannung. Vieles läuft quer, die einigende Schnittmenge ist klein. Im Idealfall beinhaltet dieses Quadrat aber auch die Möglichkeit, etwas Besonderes zu leisten.
Dass es um etwas Besonderes geht, zeigt zudem der Mond im Wassermann, wobei der Mond in einem Wahlhoroskop generell für das Volk steht. Das wählende Volk möchte sich also befreien, seine Individualität durchsetzen und nach eigenen Regeln handeln. Dabei wird es dennoch von konservativen Zielen beherrscht, schließlich steht am Aszendenten ja der Steinbock. Zudem schwingt nostalgische Heimatliebe mit, was deutlich wird durch Stellung von Sonne und Venus im Krebs.
Die Zukunft
Aber was wird dieser Brexit nun bringen? Definitiv handelt es sich ja um eine verfahrene Situation mit vielen Herausforderungen. Die wird sich aus astrologischer Sicht nicht wirklich ändern, denn was einmal angelegt ist, bleibt. Bis zum nächsten Referendum. Oder es gelingt doch noch, das Beste aus diesen Konstellationen herauszuholen. Ein paar reelle Chancen gibt es ja. Käme der Brexit zu mir in die Beratung, so würde ich empfehlen, sich bewusst zu entkrampfen. Es wäre sinnvoll, sich auf das wirklich Wichtige zu konzentrieren, aber offen zu bleiben für alles Gute, was sich bietet. Sich in Machtkämpfe zu verstricken hilft da natürlich nicht weiter. Besser wäre es, sich effektiv an der richtigen Stelle durchzusetzen. Eine gute Therapie könnte helfen, das zu lernen.
Update: Der Brexit und die Wahl am 12.12.2019
Dass die verwickelte Endlos-Schleife des Brexit mit der Wahl im Dezember 2019 neue Knoten erhalten wird, ist aber fast schon sicher. Auch wenn Konstellationen von Jupiter zunächt große Fortschritte versprechen. Vergleichen wir das Brexit-Horoskop mit dem der Wahl, so finden wir nämlich erstaunlich ähnliche Konstellationen. Alle Probleme werden damit verstärkt. Hinzu kommt ein Aspekt für viel Kleinarbeit, die sich nicht wirklich lohnt. Außerdem steht der Mond am Wahltag in den Zwillingen - und repräsentiert im Wahlhoroskop das Volk. Das steht hier auf der Seite Boris Johnson, dessen Erfolgskonstellationen in den Zwillingen direkt vom Mond unterstützt werden.
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